Presse-AG: Eure Erfahrungen mit Corona

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26.05.2020
Corona-Krise: Wie erleben wir den Unterricht daheim? Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Schulen in Baden-Württemberg seit Wochen geschlossen. Das Unterrichtsgeschehen hat sich komplett nach Hause verlagert und findet über Moodle und Microsoft TEAMS statt. Aber wie erleben die Schülerinnen und Schüler diese Zeit? Die Presse-AG hat sich einmal für uns umgehört:
  1. Was ging Euch durch den Kopf, als Ihr hörtet, dass die Schulen wegen Corona drei Wochen geschlossen werden?
Schüler/in 1:  Ferien, aber irgendwie doch Schule…! Was passiert jetzt? Ich war einerseits aufgeregt, aber andererseits auch unsicher, wie die nächsten Wochen werden. Schüler/in 2: Mein erster Gedanke war, dass ich mich endlich mit meinen Freundinnen treffen kann. Ein weiterer Gedanke kam jedoch zeitgleich auf: Mit den Schulschließungen wird sicherlich genau das Gegenteil beabsichtigt - sich nicht mehr mit Freunden zu treffen.
  1. Wie lief der letzte Unterrichtstag im März ab?
Schüler/in 2: Uns wurde genau erklärt, wie wir uns wegen Corona fortan verhalten müssen. Wir durften uns beispielsweise nicht mehr umarmen und sollten immer gründlich unsere Hände waschen. Außerdem haben wir für den Anfang ausgedrucktes Arbeitsmaterial mit Lösungen mitbekommen. Bis 13:00 mussten wir alle das Schulgelände verlassen haben.
  1. Was gefällt Euch am digitalen Unterricht besonders gut?
Schüler/in 2: Die Videokonferenzen! Außerdem kann man zwischen den Schulaufgaben Pausen einlegen, um beispielsweise spazieren zu gehen. Schüler/in 1:  Das stimmt! Im Gegensatz zum regulären Unterricht kann man sich die Pausen selbst einteilen und sogar häufiger mal eine Pause machen.
  1. Was fehlt Euch momentan am meisten?
Schüler/in 1:  Selbst, wenn man Geschwister daheim hat, ist es doch oft einsam. Mir fehlen meine Freunde. Ohne soziale Kontakte außerhalb der Familie ist es doch recht langweilig. Schüler/in 2: Meine Klassenkameraden, die Lehrer und die tägliche Ordnung! Ich schaffe es nämlich nicht, jeden Morgen sofort aufzustehen, wenn mein Wecker klingelt. Das heißt, ich stehe mindestens eine halbe Stunde später auf, als ich geplant hatte.
  1. Hattet ihr Probleme mit dem Lernstoff?
Schüler/in 1: Es hat bisher eigentlich ganz gut funktioniert. In den Wochen vor den Osterferien habe ich nach meinem Stundenplan gearbeitet, weil ich viel Lernmaterial in Form von ausgedruckten Wochenplänen mitbekommen hatte. Nur jetzt beim Wiedereinstieg hatte ich nicht mehr so viel Motivation. Der Unterricht erfolgt jetzt ausschließlich digital, sodass ich mich neu organisieren musste. Schüler/in 2: Man ist sehr angewiesen auf die Technik, beispielsweise, wenn der Strom über drei Stunden hinweg ausfällt und man deshalb eine „Zwangspause“ einlegen muss.
  1. Wie war Eure Reaktion auf die Verlängerung der Schulschließungen?
Schüler/in 1: Irgendwie hatte man es schon davor im Gefühl, dass es noch länger andauern würde. Nachdem die Entscheidung dann gefallen war, war ich schon niedergeschlagen. Schüler/in 2: Ich fand es sehr schade und habe echt viel gejammert. Aber es ist, denke ich, besser so für die Gesundheit aller. Man sollte nicht immer nur an sich selbst denken.
  1. Inwiefern sollen digitale Lernangebote nach den Schulöffnungen bestehen bleiben?
Schüler/in 2: Über die Plattformen bleibt man auch daheim mit den Mitschülern und Lehrern in Kontakt und kann sich bei Fragen gegenseitig unterstützen und weiterhelfen. Schüler/in 1:  Ich finde beispielsweise Erklärvideos super, um damit zu lernen. Die kann man zwischendrin anhalten oder erneut abspielen, wenn man etwas nicht direkt verstanden hat.
  1. Worauf freut Ihr Euch besonders, wenn der „normale“ Unterricht wieder beginnt?
Schüler/in 2: Auf meine Klasse und die Lehrer! Und natürlich auf einzelne Fächer wie Englisch, Mathe, Latein und Bio. Schüler/in 1: Besonders freue ich mich auf meine Freunde! Außerdem kann ich es kaum erwarten, mal wieder etwas anderes als mein Zuhause zu sehen. Ich möchte endlich mal wieder rauskommen.   Interview der Presse-AG