Jugendparlament am Oberrhein Lörrach Resolution vom 09. November 2019

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09.11.2019
Vom 08.-09.November 2019 haben Jugendliche aus Deutschland und Frankreich von beiden Seiten des Rheins in Lörrach getagt und sich mit dem Thema „Ohne Klimaschutz keine Zukunft! Gemeinsam Handeln am Oberrhein -Jetzt!“ beschäftigt. Aus der Arbeit in drei verschiedenen Ausschüssen und den Diskussionen im Plenum, welche jeweils auf Deutsch und Französisch gehalten wurden, sind folgende Forderungen und Ideen abgestimmt worden. Beschlossene Forderungen an die politischen Gremien: 1. Bewusstsein an Schulen schaffen für die Problematik des Klimawandels und konkrete Projekte umsetzen:  Anpassung der Schulfächer an Inhalte des Klimaschutzes; Integration dieser Inhalte in mehrere Schulfächer; Frühstmögliche Bildung über die Konsequenzen des Klimawandels vermitteln; Staatliche Schulwettbewerbe für Klima- und Umweltschutz ausschreiben. Um Motivation und Eigeninitiative von Schülerinnen und Schülern fördern ohne Pflichten aufzuerlegen. Das Engagement von Arbeitsgemeinschaften an Schulen sollten unterstützt werden, damit sie konkrete Projekte umsetzen können (z.B. Baumpflanzaktionen und Schulgärten) Staat kann zur Auswahl auch verschiedene Projekte vorschlagen, welche die Schulen dann umsetzen 2. Besserer Austausch zu Best-Practices im Bereich des (lokalen) Klima- und Umweltschutzes am Südlichen Oberrhein Zunächst auf Verwaltungsebene, grenzüberschreitend zwischen Kommunen und Landkreisen im Rahmen der „Eurodistrikte“ und auf der Ebene der Oberrheinkonferenz, um Ideen zu Maßnahmen mit hoher Wirksamkeit weiterzugeben. Letztlich soll so auch eine Beratungsplattform geschaffen werden für Ideenaustausch und zur Verbindung von Ideen. Auch Schulen von beiden Seiten des Rheins könnten sich so über eine Internetplattform austauschen und ersten Kontakt aufnehmen, um eventuell im Anschluss gemeinsame Initiativen zu starten. 3. Den Plastikkonsum im Oberrheingebiet verringern Dem JPO ist es wichtig, dass der Fokus nicht nur auf Klimaschutz, sondern auch auf Umweltschutz liegt und der Kampf gegen Plastikmüll angegangen wird. Das Lebensmittel-Geschäft ohne Verpackungen ist zu fördern Wasserspender in den Schulen und Städten installieren, damit weniger EinwegPlastiktrinkflaschen gekauft werden (gleichzeitig wäre aber auch eine Kampagne gegen Wasserverschwendung notwendig) Upcycling z.B. von altem Plastik zu Taschen und Einkaufen mit eigenen Baumwolltaschen 4. Schaffung eines günstigen Nahverkehrs-Ticket für die Oberrheinregion Insbesondere für Jugendliche müssen die Fahrtzeiten/Frequenzen der Busse und Züge verbessert werden, um so höhere Anreize für die Nutzung der ÖPNVs zu schaffen und klimaschädliche Transportmittel, wie das Auto, zu vermeiden. Das Ticket sollte auch während des Wochenendes und in den Ferien gelten und bei Bedarf die gesamte Oberrheinregion umfassen können. 5. Fokus auf die Umstellung zu erneuerbaren Energien legen Städte können die Bevölkerung motivieren und mit gutem Beispiel vorangehen in der Nachfrage nach erneuerbarer Energien, indem alle öffentlichen Gebäude klimaneutral und mit erneuerbaren Energien betrieben werden Da aber die Produktion von Solarzellen auch umweltschädlich ist, muss man die Nutzung erneuerbarer Energien variieren und einen guten Mix machen, außerdem ist auf manchen alten Häusern die Installation von Solaranlagen nicht erlaubt Mittelweg für verschiedene erneuerbare Energien wählen, aber Potenziale sollten ausgenutzt und die Solarenergie auf jeden Fall auf Neubauten (viele Flachdächer) genutzt werden; Kreative Ideen fördern ( z.B. Solaranlagen auf Parkplätzen, so dass Schatten entsteht) Energieeffizienz und gute thermische Isolation ( z.B. bei Fenstern) garantieren, Gebäudesanierungen ( Finanzierungsprogramme) Insgesamt braucht es auch mehr Bildung zu Erneuerbaren Energien zur Energieeinsparung fördern; Ziel ist es, eine unabhängigen Energieversorgung am Oberrhein aufbauen, die sowohl ökologisch als auch lokal funktioniert 6. Begrünung und Selbstversorgung mit Obst und Gemüse auch in den Städten: Partizipative Gärten und Urban Gardening fördern Öffentliche Flächen zur Verfügung stellen für partizipative Initiativen zum Anbau von Gemüse und Obst auch in den Gemeinden und Städten bereits frühe Sensibilisierung und Bildung in den Kindergärten und Grundschulen zu Pflanzen (etwa durch Schulgärten); falls Gärten in den Gemeinden nicht genutzt werden ist das nicht abträglich, wenn dafür dort kleine Wälder entstehen. So entstehende Grünzonen können CO2- binden, eine Schutzzone für Tiere schaffen und gleichzeitig Abkühlung für überhitzte Städte bringen. Samen verteilen für Blumenwuchs als Nahrung für Bienen. In den öffentlichen Bibliotheken könnten kostenlose Samentauschbanken geschaffen werden. Ideen, wie jeder von uns mit eigenem Handeln zum Klima- und Umweltschutz beitragen kann: Internetkonsum und digitale Verschmutzung verringern nicht alles Speichern, Bewusstsein schaffen über Energie, welche von den Servern verbraucht werden CO2-Fussabdruck durch Internetbestellungen beachten, auch aufgrund der Transportkosten nicht alles liefern lassen Verringerung des eigenen Konsums an Textilien Mehr Second Hand kaufen Kleidertauschabende z.B. in den Schulen oder im Freundeskreis organisieren Veränderung der Ernährungsweise Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, z.B. auch in den Schulkantinen ; In Frankreich dürfen Supermärkte nicht mehr Lebensmittel wegschmeißen, das sollte auch in Deutschland und der Schweiz eingeführt werden ; Bewusstsein schaffen dafür, dass Essen etwas sehr Wichtiges und nicht in allen Ländern selbstverständlich ist; Apps für das Einsammeln von Essensresten von Restaurants Foodsharing zum lokalen Teilen von Essen organisieren;