Flüchtlingsprojekt

Zurück

18.06.2016

Am Freitag, den 17.06.2016 nahmen wir, Schüler aus den neunten und zehnten Klassen, an einem Flüchtlingsprojekt am Albeck-Gymnasium teil. Unter der Organisation und Aufsicht von Herrn Meihofer bekamen wir einen Einblick in die Fluchtursachen und die Umstände, in denen Flüchtlinge heute in Deutschland leben. Hierzu analysierten wir den Film „My Escape“, welcher aus Handy-Aufnahmen und Interviews verschiedener Flüchtlinge aus unterschiedlichen Ländern zusammengestellt wurde, haben eine Flüchtlingsunterkunft besucht und befragten Betroffene über ihre Flucht und wie sie nun leben.

Meine Gruppe interviewte eine 26-jährige Syrerin. Sie und ihr Mann kamen letzten Sommer nach Deutschland. Von Passau über Ulm, Albstadt, Meßstetten bis nach Sulz führte ihr Weg allein durch Deutschland. Doch der größte Teil – also von Syrien bis Deutschland schafften die Beiden in erstaunlichen 10 Tagen per Zug, Auto, Schiff und auch zu Fuß. Auf ihrer Reise waren sie sogar 4 Tage in Ungarn im Gefängnis! Mazedonien wurde von ihnen ebenfalls als sehr gefährlich beschrieben.

Doch warum flüchten so viele aus Ländern wie Syrien? Sie erzählten uns, dass es mittlerweile in Syrien in vielen Gegenden nur noch wenig Wasser, Strom, Arbeitsmöglichkeiten und Schulen gibt und zudem seit Beginn des Bürgerkrieges 2011 ständig das eigene Leben in Gefahr sei. Die Syrerin erzählte, sie habe durch den Krieg vier Personen, die ihr nahe standen, verloren. Ihre Eltern und ihr großer Bruder sind derzeit noch in Syrien. Auf ihrem Handy zeigte sie uns vorher-nachher-Bilder vor ihrem Heimatort – es ist alles zerstört! Spätestens an dem Punkt versteht man die Angst vieler Flüchtlinge, wieder abgeschoben zu werden. Der 26-Jährigen gefällt es in Deutschland sehr. Sie besucht den Deutsch-Kurs an unserer Schule und spricht auch schon für die kurze Lernzeit gut deutsch. Sie möchte sich integrieren und hofft auf eine Stelle als Sozialarbeiterin. Diesen Beruf hat sie bereits in Syrien gelernt und arbeitete für eine Hilfsorganisation, bevor die Gewalt ausbrach. Ihr Sohn, mit dem sie noch schwanger ist, soll deutsche Schulen besuchen. Nach dem Krieg will die junge Familie wieder zurück nach Syrien.

Foto Flüchtlingsprojekt

Ich bewundere jeden einzelnen Flüchtling, der diesen weiten und gefährlichen Weg auf sich genommen hat. Vor allem bewundere ich alle, die darüber auch offen reden. Ich möchte mich bei allen Flüchtlingen bedanken, die sich die Zeit genommen haben mit uns zu sprechen. Ich wünsche der jungen Familie und auch allen weiteren Flüchtlingen alles Gute!