Flüchtlingshilfe lokal als Privatinitiative

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24.03.2022

Liebe Schulgemeinschaft, mittlerweile sind einige Flüchtlinge im Raum Sulz angekommen. Am Mittwoch, den 16.03. kam eine größere Gruppe an, die im Hotel an der Glatt in Hopfau untergebracht sind. Insgesamt 51 Personen (davon 23 Kinder) leben dort noch abgeschnitten von der Umwelt. Die Stadt ist bemüht WLAN einzurichten, um die Kommunikation und das Zurechtfinden hier zu erleichtern. Nur zwei der 51 Personen haben aktuell im Hotel an der Glatt Empfang und können überhaupt telefonieren. Die Privatinitiative von Marina Thiessen, der ich mich selbst angeschlossen habe, hat schnell und unbürokratisch Hilfe über das Wochenende geleistet um die notwendigsten Bedürfnisse der Flüchtlinge zu stillen: Wechselkleidung, Arzneimittel, Nahrungsmittel, Hygieneprodukte. Mit etlichen Fahrten wurde alles Nötige nach Hopfau transportiert. Helfer sind auf eigenen Geldbeutel einkaufen gefahren. Dadurch konnte das Wochenende für die Neuankömmlinge erträglich gestaltet werden. Die ersten Geldschecks sind heute bei den Flüchtlingen angekommen. Das ging wider Erwarten richtig schnell! Unsere vielkritisierte Bürokratie hat hier wahre Wunder vollbracht! Ein großes Lob an die Stadt und die Verantwortlichen! Darüber hinaus wünschen sich die Flüchtlinge aber auch z.B. Notfallapotheken (Pflaster, fiebersenkende Mittel,…), damit sie schnell handeln können und nicht wegen jedem Zipperlein einen Arzt aufsuchen müssen. Um Bedarf zu stillen ohne die Geldreserven für Nahrungsmittel anzuknabbern, hatten wir die Idee, dass Menschen im Raum Sulz die Initiative finanziell unterstützen könnten. Gerne sind auch weitere Helfer willkommen. Hierzu kann man sich auf facebook an Marina Thiessen wenden. Sie hat eine facebook-Gruppe „Flüchtlingshilfe Sulz am Neckar“ gegründet. Ihr Erkennungsbild ist "Meine Nationalität – Mensch“ auf zwei Sprachen. Mittels Übersetzungsfunktion können so Flüchtlinge direkt mit Helfern kommunizieren. Die Möglichkeiten durch Digitalisierung sind einfach toll, besonders in so schwierigen Zeiten! In den nächsten Tagen sollen weitere Flüchtlinge in der alten Schule in Dürrenmettstetten untergebracht werden. Auch hier ist wieder schnelle und unbürokratische Hilfe gefragt. Gesammeltes Geld über unser fundraising wird zu 100% für Flüchtlingsbelange verwendet und ihr könnt jederzeit bei Janine Stühler (Verantwortliche für die Spendenkampagne) die genaue Verwendung der Geldmittel erfragen. Vielleicht habt ihr ja einen Euro übrig? Jeder Euro zählt! Hier wäre der Link zur Spendenkampagne: https://gofund.me/598236a2 und hier ist ein Link zur Stellungnahme über die bereits geleistete Unterstützung durch die Privatinitiative: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10223190630769127&id=1083769237&sfnsn=scwspmo Außerdem dringend gesucht ist privater Wohnraum im Raum Sulz. Der Mietzins vom Amt für solche Wohnräume ist natürlich nicht up-to-date, aber immerhin eine kleine Unterstützung. Die Leute müssen spätestens nach 6 Monaten aus dem Hotel an der Glatt ausziehen. Das ist zwar noch lange hin, aber die Zeit rast manchmal doch schnell. Sachspenden sind bis auf einige Ausnahmen, wie Fahrräder, Inlineskates, Tretroller vorerst nicht weiter nötig, da über das Wochenende große Spendenbereitschaft in allen Teilorten herrschte. Aktueller Bedarf ist über die facebook-Gruppe (s.o.) in Erfahrung zu bringen. Wer weitere Fragen zu der Initiative hat, kann sich jederzeit gerne über meine Dienstmail kerstin.wagner [at] ags.rw.schule-bw [dot] de erkundigen! Schon im Voraus vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung – egal in welcher Art. Ob Gespräche mit Flüchtlingen, ein Teilen der Kampagne, Spenden, Wohnraum zur Verfügung stellen, sowie Übersetzungstätigkeiten, Fahrdienste oder Amtsgänge. Vielleicht auch einfach ein selbst gemachter Kuchen. Auch Frau Dr. Nezlaw engagiert sich mit der Beschaffung von besonderen Medikamenten für die Ukraine. Sie nimmt hierzu laut aktuellem Stand ausschließlich Bargeldspenden in ihrer Praxis entgegen. Jedes bisschen hilft, das Chaos und die Verzweiflung im Leben von so vielen Flüchtlingen zu mildern. Menschlichkeit kommt an und berührt das Herz!   Liebe Grüße Kerstin Wagner