Fledermausbesuch am Albeck-Gymnasium

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21.05.2014

Montag, 7. April 2014

Eine Frau mittleren Alters, bepackt mit einem großen Rucksack und einem Projektionstisch betritt kurz vor Unterrichtsbeginn das Albeck-Gymnasium. Aus ihrem Rucksack hört man fiepende Laute.

In der Aula trifft Frau Ilona Bausenwein, Diplom-Geographin und Fledermausexpertin aus Tübingen, ihre Vorbereitung für ihren jeweils 1 ½ stündigen Vortrag, mit dem sie an diesem Vormittag die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 in zwei Gruppen über die Lebensgewohnheiten und anatomischen Besonderheiten von Fledermäusen informieren und bestens unterhalten wird.

Aus ihrem Rucksack packt sie mehrere kleine sorgfältig verschlossene Weidenkörbchen aus. Dies sind die Transportbehälter für einige ihrer “Mitbewohner“, wie Frau Bausenwein die invaliden Fledermäuse liebevoll nennt, die aus ganz Deutschland zu ihr gebracht werden, damit sie diese von ihren diversen Verletzungen kuriere. Anschließend werden die Tiere wenn möglich wieder ausgewildert. Einige wären draußen jedoch nicht mehr überlebensfähig und bleiben deshalb bei ihr oder kehren ständig wieder zurück, wie Balu, der “lebendige Porsche-Turbo-Motor“ und gleichzeitig die dickste Fledermaus der Welt. ….…“wegen der vielen leckeren Mehlwürmer, die man ständig bei mir vorfindet“, - wie sie später den Kindern erzählt.

Der Reihe nach lernen die Schüler Madame Näschen, die bereitwillig ihre Flughaut ausfährt und ihre Krallen zeigt, King Kong den Schrecklichen – eine putzige Zwergfledermaus, Sir Lancelot – die kleine Bartfledermaus, Michel, den großen Abendsegler, der nicht mehr fliegen kann und Fauchi, die leiseste Fledermaus, kennen. Schnell wird klar, dass jedes der Tiere so seine Eigenarten und Vorlieben hat. So liebt beispielsweise Balu den Geruch von Ohrenschmalz über alles und lässt sich daher bereitwillig den Kindern auf‘s Ohr legen. Diese hören fasziniert die 600 Herzschläge pro Minute des 40°C warmen Tieres. Sie erfahren so einiges über die Orientierung durch Echoortung, das leistungsfähige Herzkreislaufsystem dieser niedlichen Insektenfresser und deren Bedrohung durch Umweltgifte und Straßenverkehr. Und ganz nebenbei gibt es viele lustige und unterhaltsame Geschichten z.B. über in CD-Spieler-Klappen versteckte Fledermäuse und Carlo, dem großen Mausohr, der Mokka-Sahne über alles liebt und durch einen Absturz in die Rührschüssel für eine anschließende Küchenrenovierung sorgte und vieles mehr.

Mit der Betrachtung einiger Dias von Jungfedermäusen und deren Wochenstuben endet eine spannende und äußerst unterhaltsame Vorführung, die nach Meinung der Kinder gerne noch eine weiter Unterrichtstunde hätte dauern dürfen und die die interessierten Schüler (und die begleitenden Lehrer) sicherlich ich noch lange in Erinnerung behalten werden.

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