Corona-Blitzlicht: Mein Leben in der Corona-Zeit

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22.07.2020
Corona-Blitzlicht Die Schülerinnen und Schüler von zwei neunten Klassen haben sich dem Leben in der Corona-Zeit während der Zeitungseinheit im Deutschunterricht auf ironisch-witzige und überspitzte Weise genähert. Diese Glossen sind dabei entstanden:   Corona-Tag Wenn man den Schrittzähler meines Handys anschauen würde, wäre die Schrittzahl vermutlich die eines Faultiers. Den Plan, morgens früh aufzustehen, habe ich knapp verfehlt… um geringe vier Stunden. So wird aus 8 Uhr gleich 12 Uhr oder später. Danach erstmal Aufgaben machen… Moment, da kommt `ne Nachricht. Jetzt, wo ich am Handy bin, kann ich sowieso ein Video anschauen. Aus 1 Uhr wird 10 Uhr und aus 12 Uhr wird 14 Uhr. Endlich im Arbeitszimmer angekommen, erstmal das Arbeitsblatt ausdrucken… Puh, anstrengend. Jetzt ist Pause angesagt. Immerhin der Anfang ist gemacht. Um 17 Uhr wird‘s langsam knapp. Aber keine Panik, muss ja nur noch Englisch, Mathe, Deutsch, Chemie und Physik machen. Englisch ist schnell erledigt. Tipp vom Profi: Einfach alles in den Google-Übersetzer dreschen. Mathe kann mein Freund Taschenrechner erledigen. Für den Rest hab` ich leider keine Zeit. Na ja, die Lehrer werden sicher Verständnis zeigen, ist mir ja auch erst zehn- ähh... einmal passiert. von Samuel Dinkelaker, 9a COVID-19 – Das Geschenk des Schicksals Die schönste Zeit in meinem Leben! Kaum fängt das Jahr 2020 an, macht das Schicksal mir ein Geschenk. Keine Schule mehr! Jetzt heißt es, den Lernprozess selbst in die Hand zu nehmen. Jeden Morgen zwei Stunden länger schlafen. Um acht Uhr beginnt mein Tag. Ich höre den Vögeln zu, wie sie ihre Lieder zwitschern. Dabei genieße ich meinen täglichen Schwarztee auf meiner Terrasse. Nach meinem Avocado-Vollkornbrot mache ich mich bereit zu meiner täglichen Fitnessstunde. Pamela Reif gibt vor, erst 15 Minuten Yoga, um meinen Körper fit zu bekommen. Dann geht es weiter mit einem 20 Minuten Full-Body-Workout. Dieses Workout ist mein favorite! Es ist einfach so chillig aufgebaut und ein Klacks für mich. Nachdem ich meinen Körper in Schwung gebracht habe, gönne ich mir eine Pause. Ich lese mein favorite Buch über die größten Flüsse der Welt. Actually habe ich zwei Lieblingsbücher, aber das andere war so nice, das hatte ich nach einem Tag durch. Nach drei Kapiteln gehe ich dann an den Schreibtisch. Ich fange an, die Wochenpläne für die entsprechende Woche zu bearbeiten. Im Normalfall teilen uns die Lehrer ja schon die Arbeit schön auf, aber es ist einfach viel easier, alles an einem Tag zu machen. Die meisten Lehrer haben uns eh viel zu wenige Aufgaben gegeben – I mean like, wer das für viel hält, ist einfach nur such an idiot. Falls ich es jedoch mal nicht schaffe, was äußerst selten vorkommt, bestrafe ich mich selbst. Am nächsten Tag dürfen dann nämlich nur noch zwei Kapitel gelesen werden und keine drei. Um 22 Uhr heißt es dann ab ins Bett! Ich merke einfach, wie gut es mir tut, meinem Körper einen guten Schlafrhythmus zu bieten! Außerdem hatte ich noch nie eine so starke mental and physical health! Ich will, dass diese Zeit nie aufhört! Sie ist einfach nur lit! von Luisa Herbst, 9a Glosse zum Thema Corona Zurzeit ist es fast unmöglich dem Thema „Corona“ aus dem Weg zu gehen. Egal ob in der Bahn, bei Familienfeiern oder auch nur einem zufälligen Treffen auf der Straße, es wird nur über das Virus gesprochen, das die ganze Welt in Schach hält. Auch wenn man sich so sparen kann, langweilige Smalltalk-Themen zu überlegen, wird das Quarantäneleben für viele doch als eher negativ angesehen. Besonders Jugendliche, die anstatt sich mit Freunden treffen, Zuhause vor Schulaufgaben untergehen, jedoch trotzdem lieber die neue Staffel „Haus des Geldes“ anschauen, sind von dem Virus eingeschränkt. Auch für die aktuelle Wirtschaft sind doch eher weniger positive Aspekte vorhanden. Mit Ausnahme von der Lebensmittel-, Desinfektionsmittel- oder auch Klopapierindustrie wird es für viele sehr brenzlig. Selbst wenn wieder Normalität eintrifft, stehen viele noch vor der schweren Entscheidung, sich zuerst bei den Weight-Watchers oder doch lieber den Anonymen Alkoholikern anzumelden. Doch eines muss man COVID-19 doch lassen, endlich kann der neue Grill im Garten getestet werden, der viel zu überfüllte Schrank ausgemistet werden oder auch nach Ewigkeiten alle Projekte rund um das Haus erfüllt werden, von denen der Mann schon vor Jahren versprochen hat, sie zu erledigen. von einer Schülerin der 9d Glosse zum Thema Corona Leergeräumte Supermärkte und überfüllte Speisekammern – genau diese hollywoodreifen Bilderszenen sind aufgrund besorgter Bürger zur Realität geworden. Bei durchschnittlich 20 Packungen Mehl und 30 Tiefkühlpizzen ist die Sorge, verhungern zu müssen, natürlich absolut nachvollziehbar. Dies beschreibt auch sehr gut eine DSDS-reife Abänderung des bekannten Partysongs „Macarena“ auf der Sozialmediaplattform „TikTok“, der folgendermaßen lautet: „Ich habe Nudeln, habe Reis und habe Käse, selbst Dosenravioli und das Eis ist von Langnese. Mittlerweile hab´ ich sogar schon mehr als jeder Rewe- eyyy Quarantäne!“ Selbstverständlich darf die 25. Klopapierrolle in der museenartigen Vorratskammer auch nicht fehlen – dafür begibt man sich bei Edeka sogar schon in wettbewerbsartige Klopapier-Prügeleien, aus lauter Frust das Heiligtum bei Rewe und Netto nicht mehr bekommen zu haben. von Rena Lange, 9d Glosse zum Thema Corona Homeschooling während die Welt halb unterging war an sich echt chillig. Man konnte an sich irgendeinen Schrott abgeben und die meisten Lehrer haben sich das nicht einmal angeschaut, sondern nur nachgeschaut, ob man es abgegeben hat. Außerdem kamen soziale Telefon-Plattformen viel mehr zur Geltung. Ich mein´, wie schlecht ist denn der WhatsApp-Videoanruf?! Da ist ja sogar der von Snapchat besser, aber auch nur, weil man dort Filter auswählen kann. Andererseits hat gefühlt niemand die Kontaktbeschränkung eingehalten. Sind beim Einkaufen auch immer Leute an euch vorbeigelaufen, die 1,50 m mit 1,50 cm verwechselt haben? Wenigstens hatten die einfach einen stinknormalen Mundschutz an. Das Gegenteil gab´s ja auch: Die Übervorsichtigen, die nach einer Woche Pandemie ihr Haus nur sehr ungern, und wenn überhaupt, nur in Ganzkörperanzug verlassen haben. Aber zugegeben, ich war auch fast immer zuhause. Ich mein´, wieso nicht?! Da kann man sich hinlegen, Serien und Filme schauen, lesen, oder um nicht ganz zu entsozialisieren, auch mal über Skype telefonieren, oder das Zimmer verlassen. Wobei dieser Schritt meist recht schwer war, aber was tut man nicht alles für Essen. von Amelie Schneider, 9a